Über Hanf: Textilien

Als der aus Bayern zugereiste Schneider Levi Strauss Mitte des vorigen Jahrhunderts in San Francisco die erste Jeans zusammennietete - als Arbeitshose für die Goldwäscher Kaliforniens - benutzte er dazu natürlich ein Tuch aus 100% Hanf. Kein anderer Stoff hätte die ständige Nässe ohne Korrosion ausgehalten - nicht nur in der Reißfestigkeit, auch in der Nassfestigkeit ist Hanf die Naturfaser Nr. 1.

Bis Mitte des vorigen Jahrhunderts war Hanf, neben Flachs, die weitverbreitetste Textilfaser der Welt. Es waren keineswegs nur grobe Seile oder Säcke, die aus Hanf gemacht wurden. Trotz ihrer hohen Festigkeit lässt sich die Hanffaser zu weichen, glänzenden Garnen spinnen, die traditionell zu feinen und hautfreundlichen Stoffen verarbeitet werden können.

Hanf wird sehr umweltfreundlich und von Natur aus organisch angebaut. Die Pflanzen sind unempfindlich gegen Insekten und gegen Krankheiten resistent, so dass man keinerlei Pestizide benötigt. Außerdem wächst Hanf so schnell, dass auch Herbizide gegen Unkraut völlig unnötig sind. Das gibt die Gewissheit, dass Hanfkleidung nicht nur gut aussieht, sondern in jeder Hinsicht naturrein ist.

Hautfreundlich: Neuere Untersuchungen bestätigen die alten volksmedizinischen Empfehlungen, dass Menschen mit empfindlicher Haut Wäsche aus Hanf tragen sollten. Die Hanffaser weist dieselbe mikroelektrische Spannung auf wie die menschliche Haut.

Sie ist somit das genaue Gegenteil jener Textilien, die einem alle Haare zu Bergen stehen lassen und die Haut elektrisch reizen. Durch ihre Lufteinschlüsse hat die Hanffaser ähnlich wie Seide die Eigenschaft des relativen Temperaturausgleichs: sie ist kühl im Sommer und warm im Winter.

Texte wurden erstellt in Zusammenarbeit mit dem www.nova-institut.de (Autoren: D. Kruse / M. Karus)